Die Geschichte unserer Bergwacht
Im Jahr 1973 bildeten Kameraden, aus den Reihen der Ortsgruppe des DRK der DDR, eine Einheit des Bergrettungsdienstes (BRD). Nach kurzer Zeit musste dieser Name jedoch geändert werden und es kam der
Name Bergunfalldienst (BUD). Zunächst gab es nur bescheidene Ausrüstung für diese Fachdienste des DRK der DDR. Mit der Zeit wurde die Ausrüstung jedoch immer umfangreicher und man hatte Probleme mit der Unterbringung. Daraufhin wurde in den Jahren 1975/76 eine Diensthütte am “Rußtiegel” in Scheibe-Alsbach errichtet. Bereits beim Bau wurden mehrere tausend Stunden geleistet.
Schwerpunkt der Kameraden war damals die Winterrettung, insbesondere die Betreuung der Veranstaltungen des heutigen Wintersportvereins Scheibe-Alsbach e.V. Schon damals waren Strecken und Schießstand direkt neben der BUD-Unterkunft. Daraus erwuchs eine bis heute anhaltende gute Zusammenarbeit.
m Sommer waren hauptsächlich Sanitätsdienste angesagt. Das Dienstgebiet umfasste damals nur die Umgebung von Scheibe-Alsbach. Die Ausbildung wurde hauptsächlich in Erster Hilfe und Winterrettung durchgeführt.. Die Aufgaben waren für die Kameraden in den Bereichen vorbeugender Unfallschutz, Naturschutz, Jugendarbeit, Erste Hilfe im Mittelgebirge und Absicherung von Veranstaltungen angesiedelt.
Die Ausrüstung wurde vom DRK gestellt und es gab somit keinerlei Kosten auf diesem Gebiet. Es gab allerdings keine Fahrzeuge oder Motorschlitten.
1989 kam die Wende in Deutschland und damit auch der Umbruch für unsere Gemeinschaft. Aus dem Bergunfalldienst wurde eine Bereitschaft der Bergwacht Thüringen. Dies erforderte ein Umdenken und neue Ausbildungen. Viele ältere Kameraden verließen unsere Bereitschaft. Sie wollten diesen Weg nicht mehr gehen. Ein Großteil kommt bis heute noch gerne zu unseren allgemeinen Veranstaltungen.
Nach einiger Zeit wurde unser alter DRK Kreisverband Neuhaus aufgelöst und wir kam zum Kreisverband Sonneberg. In dieser Zeit erhielten wir unser erstes Fahrzeug, einen B 1000. Dieser wurde später durch ein ausgedientes Fahrzeug der Schnellen Medizinischen Hilfe, eine SMH 3, ausgetauscht. Die Diensthütte, welche sich bis dahin im Eigentum der Gemeinde Scheibe-Alsbach befunden hatte, wurde durch den Kreisverband Sonneberg übernommen. Weiterhin wurde uns unser erster Motorschlitten vom Typ “Buran” übergeben.
Das Dienstgebiet hatte sich jetzt bereits auf die Orte Scheibe-Alsbach, Steinheid mit seinen Ortsteilen, Siegmundsburg, Friedrichshöhe und Goldisthal ausgedehnt.
Die Ausbildung wurde umgestellt. Es gab jetzt nicht mehr nur die Winterrettung und Erste Hilfe. Es wurde jetzt auch Sommerrettung und Naturschutz ausgebildet. Die Prüfungen in den Fachgebieten erfolgten bereits für die Anwärter auf Landesebene. Probleme gab es hier in der Beschaffung und Finanzierung der Ausrüstung. Vieles wurde über den Landesausschuß Bergwacht bereitgestellt. Aber viele wichtige Dinge mussten auch selbst erwirtschaftet werden.
1997 ging der DRK-Kreisverband Sonneberg in Konkurs. Zunächst schien alles verloren, die Ausrüstung, die Hütte einfach alles. Jedoch fanden sich im Landkreis 30 Kameraden zusammen, die einen neuen Sonneberger Kreisverband gründeten. Schnell wuchs die Mitgliederzahl. Ein schweres Los hatte der neue KV jedoch, es gab nur noch das Ehrenamt. Alle hauptamtlichen Zweige, z.B. Rettungsdienst, Sozialstation usw., waren weg. Bis heute ist der KV nur auf das Ehrenamt aufgebaut und es gibt fast keine hauptamtlichen Kräfte.
Dieser neue KV kaufte nun mit Unterstützung von verschiedenen Seiten, unsere Ausrüstung zurück. Die Hütte konnte zu diesem Zeitpunkt noch genutzt werden. Dies sollte sich im Frühjahr 1998 ändern. Durch den Sequestor wurde die Hütte an die Gemeindezurückgegeben und diese kündigte sofort alle Verträge, die noch gültig waren und wir mussten raus. Es begann ein umherziehen von einem Objekt zum nächsten. Vor einigen Tagen kam das Ende in Sicht. Unser Kreisverband kauft die leerstehende Hütte von der Gemeinde zurück.
Mittlerweile hat unsere Ausrüstung ein beachtliches Ausmaß angenommen. Wir können Menschen in jeden Gelände unseres Dienstgebietes helfen. Unsere Technik hat sich stark vergrößert. Seit einigen Wochen haben wir ein neues Dienstfahrzeug, welches ein altes ersetzte,. Wir haben Notstromgeräte, Motorschlitten, Seilwinden und vieles mehr. Die meisten Dinge haben wir uns selbst finanziert. Ein Teil wurde über den Landesausschuß Bergwacht in den Jahren bereitgestellt.
Die Ausbildung unserer Kameraden nimmt einen immer höheren Stand an. Unser Dienstgebiet ist bis heute auf 15 Kommunen angewachsen. Es beinhaltet eine Großbaustelle (Bau des Pumpspeicherwerkes Goldisthal), eine Skiarena mit 3 Liften, weiter 3 Lifte, 3 Skigebiete mit 2 Skizentren, 1 Biathlonzentrum sowie viele Ausflugsziele (z.B. den Rennsteig und den Bleßberg)
Unsere Kameraden sind bei fast allen Großveranstaltungen anzutreffen, welche durch den Kreisverband abgesichert werden. So fallen immer mehr Stunden für unsere Kameraden an.
Es fehlt nur noch die notwendige Unterstützung für unsere Bereitschaft, sowohl der Gemeinden als auch vieler Firmen. Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen bedanken, die uns unterstützen, beim DRK Sonneberger Kreisverband e.V., beim DRK Landesverband, dem Landesausschuß Bergwacht und den regionalen und überregionalen Firmen und Institutionen.